5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?

Selbstcheck & Beispiele

Mann und Frau im Arbeitskontext streiten sich. Visualisierung einer Konfliktsituation – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?‘

Datum: 10.06.2025, Autorin: Johanna Wilmes

Welche Konflikttypen gibt es? Finden Sie Ihren Konflikttyp – mit Beispielen und Selbstcheck

Sie kennen das sicher: Spannungen im Team, Missverständnisse in Meetings oder unterschwellige Konflikte, die nicht offen ausgesprochen werden und dennoch spürbar sind. Konflikte am Arbeitsplatz sind alltäglich. Die gute Nachricht: Konflikte sind nicht grundsätzlich negativ. Sie zeigen, dass Bewegung im System ist. Entscheidend ist: Wie gehen Sie damit um?

Sie erhalten einen Überblick über alle 5 Konflikttypen sowie praxisnahe Beispiele für typische Konfliktstile und können über einen kostenlosen Selbstcheck „Welcher Konflikttyp bin ich?“ Ihren persönlichen Stil reflektieren. So erkennen Sie Konflikte schneller und können gezielter darauf reagieren.

Alle 5 Konflikttypen einfach erklärt – Ihr Einstieg in ein erfolgreiches Konfliktmanagement

Konfliktstile werden danach differenziert, inwieweit die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse des Gegenübers erfüllt werden.

Daraus ergeben sich die folgenden 5 Konflikttypen:

Grafik zur Veranschaulichung der 5 Konflikttypen auf den Skalen Beziehung und Sache – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?‘

Durchsetzen

Wir orientieren uns ausschließlich an unseren eigenen Bedürfnissen/an der Sache. Unser Weg ist der richtige, den wir auch durchsetzen wollen. Wir sind an den Bedürfnissen unseres Gegenübers wenig interessiert.

Vermeiden

Wir wollen weder unsere eigenen Bedürfnisse/die Sache durchsetzen, noch bezogen auf die Bedürfnisse unseres Gegenübers nachgeben. Stattdessen sprechen wir den Konflikt nicht an und „lassen es laufen“.

Nachgeben

Wir orientieren uns ausschließlich an den Bedürfnissen unseres Gegenübers. Wir schützen die Beziehung und geben bezogen auf unsere Bedürfnisse/auf die Sache nach. Dieser Konfliktstil wird auch als „Anpassen“ bezeichnet.

Win-Win

Wir versuchen, eine Situation zu schaffen, in der beiden Seiten bewusst wird, dass sie bei einer Lösung gewinnen. Dabei werden sowohl unsere Bedürfnisse/die Sache als auch die unseres Gegenübers in vollem Umfang erfüllt.

Kompromiss

Hierbei finden die Bedürfnisse beider Seiten Berücksichtigung. Beide geben in Teilen nach und setzen sich in Teilen durch.

Selbstcheck: Welcher Konflikttyp bin ich?

Möchten Sie wissen, welcher der 5 Konflikttypen Ihnen persönlich entspricht? Dann tragen Sie sich hier ein und erhalten nur wenige Augenblicke später unseren kostenlosen Konflikttyp-Test als PDF per E-Mail zugesendet:

Der Test unterstützt Sie dabei, Ihren persönlichen Stil im Umgang mit Konflikten zu erkennen, sodass Sie im Anschluss passende Entwicklungsschritte ableiten können.

Typische Konfliktverhaltensmuster und der konstruktive Umgang damit

Auf Basis des Konflikttyp-Tests wissen Sie, welcher der 5 Konflikttypen Ihnen am nächsten kommt: Doch welche Stärken und Risiken verbergen sich dahinter und wie können Sie die richtige Strategie für Ihren Typ anwenden?

Frau im Arbeitskontext schaut nett in die Kamera. Visualisierung des Konflikttyps Nachgeben – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich? - Nachgeben‘

Der Nachgebende

  • Leitsatz: „Lieber nachgeben, als Streit riskieren.“
  • Stärke: Vermittlungsbereit, empathisch
  • Risiko: Verleugnet eigene Bedürfnisse, unterschwelliger Ärger

Entwicklung als Nachgebender

  • Stärken Sie Ihre Klarheit. Definieren Sie Ihre Bedürfnisse vor Gesprächen.
  • Nutzen Sie bewusst Ich-Botschaften, z. B. „Ich nehme wahr, dass…“.
Mann im Arbeitskontext schaut leidend auf seinen Schreibtisch. Visualisierung des Konflikttyps Vermeiden – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?‘

Der Vermeider

  • Leitsatz: „Augen zu und durch.“
  • Stärke: Ruhig, abwartend
  • Risiko: Konflikte schwelen, statt zu lösen

Entwicklung als Vermeider

  • Beginnen Sie mit kleinen Konfrontationen.
  • Üben Sie das Ansprechen kleiner Missverständnisse in einem sicheren Rahmen.
  • Nutzen Sie strukturierte Gesprächsleitfäden (z. B. das Erwartungsgespräch aus dem LEYTBILD-Leitfaden).
Frau im Arbeitskontext schaut sauer in die Kamera. Visualisierung des Konflikttyps Durchsetzen – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?‘

Der Durchsetzer

  • Leitsatz: „Ich sage, was Sache ist.“
  • Stärke: Klarheit, Entscheidungsstärke
  • Risiko: Eskalation, Mangel an Empathie

Entwicklung als Durchsetzer

  • Trainieren Sie Ihre Empathiefähigkeit.
  • Stellen Sie in Konflikten mindestens drei offene Fragen, bevor Sie Ihre Sichtweise schildern.
  • Üben Sie das Modell „Stopp – Lösen – Frage“ (aus dem LEYTBILD-Modul „Aufrechterhaltung der Dialogfähigkeit“).
Mann im Arbeitskontext schaut offen in die Kamera. Visualisierung des Konflikttyps Kompromiss – Bild zum Artikel ‚5 Konflikttypen: Welcher Konflikttyp bin ich?‘

Der Kompromissorientierte

  • Leitsatz: „Ein bisschen von allem.“
  • Stärke: Praktisch, lösungsorientiert
  • Risiko: Oberflächliche Lösungen, keine echte Klärung

Entwicklung als Kompromissorientierter

  • Prüfen Sie, ob ein Kompromiss tatsächlich zielführend ist.
  • Nicht jede „goldene Mitte“ bringt nachhaltige Lösungen.
  • Fragen Sie öfter nach Bedürfnissen statt nach Positionen.
Frau und Mann im Arbeitskontext schauen sich gegenseitig freundlich an. Visualisierung des Videos zum Thema Konflikte

Der Win-Win-Orientierte

  • Leitsatz: „Lass uns gemeinsam herausfinden, was hilft.“
  • Stärke: Tiefgreifende Lösungen, Win-Win-Mentalität
  • Risiko: Zeitintensiv, kann andere überfordern

Entwicklung als Win-Win-Orientierter

  • Achten Sie darauf, nicht zu viel Verantwortung für die Lösung zu übernehmen.
  • Teilen Sie Verantwortung bewusst mit anderen.
  • Vertrauen Sie auf die Selbstverantwortung Ihres Gegenübers.

Konflikte bergen Potenzial – wenn wir sie verstehen

Ob Sach-, Rollen-, Werte- oder Beziehungskonflikte: Sie gehören zum Führungsalltag. Wichtig ist, sie zu erkennen, richtig einzuordnen und lösungsorientiert damit umzugehen. Führungskräfte wie Sie profitieren besonders von einem klaren Verständnis des eigenen Konfliktstils und einer reflektierten Kommunikation im Team.

Denn: Gute Führung beginnt mit Selbstreflexion.

Mann im Arbeitskontext, der lächelt und mit dem Finger auf den Betrachter zeigt – jetzt sind Sie dran!

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